Der Autor, selbst zwar kein Räuber, aber dennoch kein Kind von Traurigkeit, schlich sich trotz Verbots des Herzogs von der Militärschule zur Premiere, um seinen Triumph mitzuerleben. "Die Räuber" sind eines der Hauptwerke des Sturm und Drang.

Der Konflikt mit Autoritäten, die Ablehnung der bestehenden gesellschaftlichen Ordnung machen es zur Folie für alles Rebellische und Revolutionäre auch unserer Zeit. Nicht zuletzt ist "Die Räuber" aber ein Familiendrama. Das Buhlen um die Liebe des Vaters und der Konkurrenzkampf zwischen den Brüdern sind Themenkomplexe, die Regisseurinnen und Regisseure immer wieder zu Schillers sprachgewaltigem und gewalttätigen Stück greifen lassen. 

Katja Bürkle und Franz Pätzold verkörpern am Münchner Residenztheater das ungleiche Brüderpaar. Sie erzählen vom Bruderzwist auf gigantischen Laufbändern und der monumentalen Schiller-Maschine, die Regisseur Ulrich Rasche sich für „Die Räuber“ dort erdacht hat. 

"Wahnsinnswerke" ergründet die Klassiker der Theaterliteratur, vergleicht ihre prägendsten Inszenierungen, spricht mit Schauspielern, Regisseuren, Musikern und zeigt ihren Nachhall in der Popkultur. 

Sie sind zeitlos, allgemeingültig über Jahrhunderte hinweg und behandeln archaische Konflikte, die sich damals am Königshof ebenso abspielten, wie heute in der Konzernzentrale. Manche Dramen verlieren mit der Zeit nicht an Bedeutung, lassen uns nicht los, überraschen uns immer wieder aufs Neue, sind verhaftet in unseren Köpfen, im kulturellen Gedächtnis, Allgemein- und Kulturgut: Wahnsinnswerke eben.

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