Sie leisten wichtige Ermittlungsarbeit und schauen dahin, wo andere schnell entsetzt wegschauen. Es ist Teil ihres Berufes, kühl und sachlich die Fakten eines Verbrechens zu analysieren. Doch wie gehen sie fernab ihrer beruflichen Rolle mit solchen Situationen um - als mitfühlende Menschen?
Der Film beleuchtet ein Tabuthema: Psychische Erkrankungen haben in der gesamten Gesellschaft einen Makel - bei Ermittlerinnen und Ermittlern gilt dies besonders. Viele von ihnen haben noch immer die Vorstellung des “starken Helfers”. Psychische Probleme passen da nicht ins Selbstbild. Groß ist auch die Angst vor beruflichen Konsequenzen. Oft herrscht die Einstellung: „Das muss man wegstecken können”. Die Folge: Viele fressen ihre Gefühle und Ängste in sich hinein. Im schlimmsten Fall erkranken sie an Depressionen oder an einer Belastungsstörung. Darüber sprechen wollen nur wenige Betroffene. Die Autorin Maryam Bonakdar trifft Polizistinnen und Polizisten, die bei Einsätzen traumatisiert wurden, und Staatsanwälte, die durch schwierige Verfahren an ihre psychischen Grenzen gelangen.
In den vergangenen Jahren haben viele Dienststellen ihre Hilfsangebote ausgebaut. Der Film zeigt jedoch deutlich, dass sich viele Polizisten und Staatsanwälte von ihren Vorgesetzten und der Politik nach wie vor allein gelassen fühlen, sobald sie psychisch belastet oder sogar erkrankt sind. So werden dienstbedingte Belastungsstörungen von vielen Behörden oft nicht als Dienstunfall anerkannt. Was ist dem Staat die psychische Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wert, die jeden Tag Verbrechen aufklären?

Quelle: https://www1.wdr.de/fernsehen/menschen-hautnah/sendungen/die-wunden-der-ermittler-100.html
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